Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

2. Mit Kindern beten – Vorfreude fördern durch Struktur und Spielelemente

Wenn Kinder wissen, was auf sie zukommt, können sie sich auch darauf freuen. Tatsächlich wird der Botenstoff Dopamin, der dafür verantwortlich ist, dass wir Glücksgefühle empfinden können, am stärksten in der Phase der Vorfreude und Erwartung spürbar. Wenn man das weiß, kann man diesen Effekt für sich einsetzen. Denn es wäre schade, wenn sich Nervosität oder die Angst, die Eltern zu enttäuschen, in den Vordergrund stiehlt, nur weil das Gebet für die Kinder unübersichtlich wird

Hier hilft ein klarer Ablauf mit pädagogisch-spielerischen Elementen.

Lernen vom Gebet Jesu

Die Schüler von Jesus haben ihn oft beim Beten beobachtet. Er opferte selbst den wertvollen Schlaf nach einem anstrengenden Tag, um seinen Vater im Gebet zu sprechen. So war für die Jünger klar: Das Gebet ist von großer Wichtigkeit. Und sie fragten ihn:

Herr, sag uns doch, wie wir beten sollen. Auch Johannes hat dies seine Jünger gelehrt. (Lukas 11,1b)

Auf diese Bitte hatte Jesus offenbar gewartet. Er wusste natürlich, dass derjenige am besten lernt, der eine Antwort auf eine Frage oder ein Bedürfnis sucht. Jetzt war der Moment gekommen.

Bereits an anderen Stellen hatte Jesus dies und das zum Gebet erzählt. Zum Beispiel, dass man das Gebet nicht zur Selbstdarstellung im Tempel nutzen soll und Ähnliches. Jetzt erklärt Jesus anhand eines Beispiels, welche Elemente im Gebet wichtig sind. 

Für die Kinder habe ich folgende Elemente herausgenommen (ein Element habe ich dem Mitschnitt von Johannes aus dem Gebet von Johannes 17 entnommen):

  1. Gott Dank und Wertschätzung schenken (Mt 6,9b-10)
  2. Meine Freunde im Gebet einschließen (Joh 17,17)
  3. Meine Wünsche und Lasten Gott vorbringen (Mt 6,11-13)

Gebet sichtbar machen

Uns ist es wichtig, das Gebet gerade für jüngere Kinder sichtbar zu machen. Wir haben dabei mit selbstgebastelten Würfeln und Karten gute Erfahrungen gemacht:

So-ist-mein-Gott-Karten (Lob an Gott für das, was er ist.)

Diese Karten helfen, um das Gebet und die Geschichte, die gerade gelesen oder erzählt wird, zu verbinden. Dafür ist es notwendig, dass das Kind Gott in der Geschichte sieht. Und speziell: Eine besondere Eigenschaft Gottes, die man in der Geschichte bewundern kann. Da das abstrakt ist, helfen Karten, die mit Bildern bestückt sind, die Eigenschaft zuzuordnen.

Nachdem die Geschichte vorbei ist, legt man also die Karten auf den Boden oder das Bett und fragt das Kind: Wie war Gott in dieser Geschichte? Was hat dir an ihm gefallen? Das Kind kann entweder selbst antworten oder sich eine der Karten aussuchen. Dann falten wir die Hände und danken Gott dafür.

Danke-Gott-Würfel (Dank an Gott für das, was er tut.)

Selbst etwas aussuchen zu können, ist für Kinder oft eine tolle Erfahrung. Der Danke-Gott-Würfel ist eine Möglichkeit die Aufmerksamkeit der Kleinen zu gewinnen. Auf jeder Fläche des Würfels gibt es eine Sache, wofür wir dankbar sein können. Das Kind darf den Würfel in die Hand nehmen und von den vielen Bildern eines aussuchen, wofür es am meisten dankbar ist. Sobald die Entscheidung gefallen ist, kann man kurz nachfragen: Warum hast du dich dafür entschieden? Was schätzt du daran? Immer wieder können wir dabei als Eltern etwas über unser Kind lernen. Wenn mehrere Kinder anwesend sind, legt das Kind den Würfel mit der ausgesuchten Fläche nach oben vor sich.. Wenn alle ausgesucht haben, kann jedes Kind Danke sagen. Und natürlich sollen die Erwachsenen das auch tun.

Übrigens: Manchmal werden Kinder wieder etwas aufgedreht, wenn sie zu erzählen beginnen. Dann hilft als Übergang zur Gebetszeit ein kurzes Lied, das die Kinder auswendig können und das regelmäßig vor dem Beten gesungen wird. Hier gibt es bspw:

  • „Leise, leise, leise, betet jedes Kind…“
  • „Stille, stille, kein Geräusch gemacht.“

Freundes- und Familienwürfel

Das eben gelernte Prinzip kann auf den Freundes- und Familienwürfel übertragen werden. Die Bilder dieses Würfels sehen etwas anders aus. Auf den Seiten finden sich viele der Menschen, die wir als Familie lieb haben. Und an jedem Abend darf sich das Kind einen Menschen aussuchen, für den er oder sie beten darf. Da kann man auch schon einige Würfel herstellen, um die vielen Menschen abzubilden. Das Tolle ist, dass das Kind jeden Tag lernt, an andere zu denken und für sie zu bitten und zu danken.

Meine Last und meine Scham

Dieser Bereich ist immer herausfordernd. Manchmal soll man darüber sprechen und manchmal nicht. Ich möchte hier eine Möglichkeit vorstellen, wie das Thema angegangen werden kann.

Wir haben hier fünf verschiedenfarbige Karten, die zeigen sollen, wie das Kind sich fühlt.

  • Grau — Traurig
  • Rot — wütend/enttäuscht
  • weiß — Ich möchte Gott um Vergebung bitten
  • gelb — Ich möchte gerne in einer Sache wachsen. 
  • lila — Ich habe einen besonderen Wunsch an Gott.

Das Kind sucht sich zunächst eine Karte aus. Dann, im nächsten Schritt, darf es sich entscheiden, die Karte in der Hand zu halten oder auf den Boden zu legen. Auf den Boden legen bedeutet, dass es sagen möchte, was es auf den Herzen hat. In der Hand behalten bedeutet, es möchte gerne leise dafür beten. Beides ist in Ordnung.

Es muss nicht alles strikt eingehalten werden!

Zeit mit Kindern lebt von Veränderung. So muss man nicht immer alles machen. Als Eltern hat man oft ein Gefühl, was an diesem Abend dran ist. Manchmal ist alles dran und manchmal vielleicht nur ein Würfel. 

Ausblick

Wir werden in den nächsten Blogs noch stärker auf die einzelnen Elemente des Gebets eingehen. Hier geht es nur um eine pädagogisch-spielerische Umsetzung und wie man die Vorfreude erhält.

Bastelanleitung

Danke-Gott-Würfel

Als ich den Würfel gemacht habe, habe ich mir Bilder gesucht, sie am Computer auf den Aufriss des Würfels gelegt und ausgedruckt. Viel spannender finde ich es allerdings, wenn man den Würfel als Familienaktion bastelt. Dann bekommt er einen ganz eigenen Wert. Hier kann jedes Kind seinen eigenen Würfel machen. 

  1. Dazu soll als erstes der Aufriss des Würfels auf dickes Papier auf Pappe gezeichnet werden. Am besten geht das, wenn ihr den Würfelaufriss auf Papier druckt, ausschneidet und dann mit dem Bleistift auf Pappe zeichnet. 
  2. Jetzt den Würfelaufriss ausschneiden und mit zur Andacht nehmen. Denn bei der Andacht macht ihr euch Gedanken, wofür man eigentlich alles dankbar sein kann. Jedes Kind sammelt sechs Taten Gottes und malt sie dann auf den Würfelaufriss.
  3. Jetzt noch knicken und mit einem guten Kleber zusammenkleben. Ein guter Kleber ist wichtig, damit nicht ständig nachgeklebt werden muss. Alternativ kann der Würfel nach dem Zusammenkleben auch mit einem breiten transparenten Klebestreifen laminiert werden.

Freundes- und Familienwürfel

Vom Vorgang her ist die Herstellung dieses Würfels dieselbe wie die zur Herstellung des Danke-Gott-Würfels. Wir haben allerdings die Bilder direkt auf dem Computer auf die Form gezogen und auf einen dünnen Karton gedruckt (Bastelladen). Dann ausschneiden, Laschen verkleben und für alle die wollen, mit einer Schicht Klebestreifen umgeben.

Willst du Vorlagen haben, damit du deine eigenen Würfel und Karten machen kannst?

Dann schicke uns eine E-Mail an info(at)kondoo-verlag.de. Wir geben dir gerne:

  1. Die farbigen Karten zum Ausdrucken
  2. Eine Vorlag für den Würfel zum Ausdrucken und Bemalen.
  3. Die So-ist-mein-Gott-Karten ohne Bilder

 

Marcus Witzig
Geschäftsführer bei Kondoo
Marcus große Leidenschaft ist die Arbeit mit und für Menschen. 

Tags :

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Weitere Artikel
Cookie Consent mit Real Cookie Banner